Das Lothringerkreuz-Denkmal

Das Lothringerkreuz ist ein Doppelkreuz aus der Symbolik der Fürsten von Anjou, die ab 1431 Herzöge von Lothringen wurden. Seit Jeanne d'Arc es auf ihrem Banner führte, ist dieses Kreuz zu einem Symbol für nationale Unabhängigkeit geworden, aber auch zu einem Zeichen der Verbundenheit in Sieg und Niederlage. Die Freien Französischen Streitkräfte übernahmen das Symbol am 1. Juli 1940 als Gegenstück zum Hakenkreuz der Nazis. Später wurde es im gesamten Freien Frankreich übernommen und erschien auf zahlreichen Emblemen und Denkmälern.

Von der patriotischen Vereinigung Présence du Gaullisme in Auftrag gegeben und vom Comité du Débarquement errichtet, wurde das Denkmal am 16. Juni 1990 von Admiral Philippe de Gaulle, dem Sohn von General Charles de Gaulle, eingeweiht.

Am 14. Juni 1944 landete General de Gaulle zwischen Courseulles-sur-Mer und Graye-sur-Mer an Bord des Zerstörers „La Combattante“ der Freien Französischen Seestreitkräfte in Begleitung von achtzehn Personen. Nach einem langwierigen und schwierigen Prozess erhielt De Gaulle die Erlaubnis, sich zum Brückenkopf der Alliierten in der Normandie zu begeben.

Er wurde vom schottischen Major Sanderson begrüßt, der von General Montgomery entsandt worden war, bevor er in sein Hauptquartier im Château de Creullet in Creully gebracht wurde. Der Rest der Delegation, angeführt von François Coulet und Colonel de Chevigné, begab sich nach Bayeux.

Um 15.30 Uhr traf General de Gaulle in Bayeux ein. Er wurde von der Stadtverwaltung willkommen geheißen und quartierte sich in der dortigen Unterpräfektur ein. An der Wand hingen dort noch die Porträts von Marschall Pétain sowie von François Coulet, dem ersten Kommissar der Republik für die befreiten Territorien, und Pierre de Chevigné, dem Militärkommandanten der befreiten Gebiete. Er wurde von General Koenig, Konteradmiral d'Argenlieu, Gaston Palewski und General Béthouart begleitet. De Gaulle traf sich dann mit dem Unterpräfekten Rochat, um die Lage am Brückenkopf zu besprechen.

Anschließend ging de Gaulle zu Fuß durch die Straßen von Bayeux und hielt auf dem Schlossplatz eine Rede.

Nachdem er Bayeux verlassen hatte, besuchte er noch die Ruinen von Isigny-sur-Mer und Grandcamp-les-Bains, bevor er nach Courseulles zurückkehrte und dort die „La Combattante“ bestieg. Noch am selben Abend fuhr de Gaulle nach England.