Zur Zeit der deutschen Besetzung Luxemburgs bestand die Familie Kremer aus folgenden Personen:

Mutter: Anne Kremer-Jans, Geboren: 1.8.1892 - Gestorben: 1945

Söhne: Léon Kremer Geboren: 16.4.1920, Aloyse Kremer Geboren: 23.1. 1923 - Gestorben: 19.1.1945, Eugène Kremer Geboren: 4.6.1926

Tochter: Lina Kremer Geboren: 9.7.1921

Ihr Vater war 1933 gestorben.

Die Familie war Bauern im Dorf Biwisch, in der Nähe von Troisvierges und der belgischen Grenze. Léon war 1939 in die luxemburgischen Streitkräfte eingetreten. Er gehörte zu denjenigen, die am 4. Dezember 1940 nach Weimar gebracht wurden, um als deutsche Polizisten ausgebildet zu werden. Als er 1942 den Eid auf Hitler ablegen sollte, weigerte er sich und wurde daraufhin in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Er wurde am 29. April 1945 befreit.

Als der Gauleiter die Wehrpflicht in Luxemburg ausrief, entschied sich Aloyse Kremer, nicht in der deutschen Armee zu dienen und verließ Biwisch, um sich dem belgischen Maquis (Geheimarmee) anzuschließen. In den folgenden Monaten begleitete er zahlreiche luxemburgische Deserteure über die schwer bewachte Grenze. Im Juli 1944 wurde er bei Amberloup in Belgien von der deutschen Polizei beschossen. Nachdem er schwere Verhöre in der Villa Pauly in Luxemburg überstanden hatte, wurde er an das Reichskriegsgericht in Torgau überstellt. Dort wurde er zum Tode verurteilt und am 19. Januar 1945 hingerichtet.

Während Aloyse in Luxemburg inhaftiert war, wurden seine Mutter Anne und seine Schwester Lina von der Gestapo verhaftet. Nach Verhören wurden beide in das Konzentrationslager Ravensbruck gebracht, wo Anna verschwand. Lina wurde dann in das Lager Bergen-Belsen gebracht, wo sie von britischen Truppen befreit wurde. Nach einem Aufenthalt in schwedischen Krankenhäusern wurde sie nach Luxemburg repatriiert.

1985 wurde in Biwisch ein Denkmal zu Ehren der Widerstandsaktivitäten der Familie Kremer eingeweiht.